55. Bundeswettbewerb 2024 in Berlin

Von Donnerstag, den 27. Juni bis Sonntag, den 30. Juni fand der 55. Bundeswettbewerb in Berlin-Grünau statt. Zum Bundeswettbewerb treten Sportler der Altersklassen 13 und 14 an, welche für ihr entsprechendes Bundesland starten und sich über eine Landesmeisterschaft oder einen Landesausscheid qualifiziert haben.

Für das Land Sachsen-Anhalt gingen 37 Boote an den Start, die Sportler der HRV waren in sieben Booten vertreten.

Am Donnerstag standen zunächst die Anreise und das Anbauen der Boote auf dem Plan. Danach wurde noch eine kleine Runde auf der Dahme gedreht, um erstmal Wasser zu fassen und sich mit der Strecke vertraut zu machen. Abschließend ging es mit den Sportlern in eine nahe gelegene Turnhalle, in welcher sie für das Wochenende untergebracht waren.

Am Freitag stand die Langstrecke über 3000m an, bei welcher anhand der gefahrenen Zeit ermittelt wird, in welchem Finale die Sportler bei der Bundesregatta am Sonntag über 1000m starten.

In der vierten Abteilung des ersten Rennens ging Karl Thielicke im gemischten Vierer Altersklasse 13/14 an den Start, zusammen mit Sportlern aus Zschornewitz und Merseburg. Sie konnten in ihrer Abteilung den zweiten Platz errudern und sicherten sich mit der drittschnellsten Zeit ihres Rennens einen Platz im A-Finale am Sonntag.

Auch Johanna Busch konnte sich im weiblichen Doppelzweier Altersklasse 13/14 mit ihrer Partnerin aus Weißenfels mit der zweitschnellsten Zeit des Rennens, und dem Abteilungssieg, ein Ticket für das A-Finale sichern.

Nach den Rennen der Altersklasse 13/14 folgen die jüngeren Sportler der Altersklasse 12/13. Doch bereits während des ersten Rennens der jüngeren zog ein Unwetter auf und der Regattabetrieb musste für 90 Minuten unterbrochen werden.

Nach dieser unfreiwilligen Pause wurde der Regattabetreib wieder aufgenommen. Aus unserem Verein machte der Doppelvierer der Jungen bestehend aus Noah Wiezoreck auf Schlag, dahinter Oskar Koch, Pascal Trappe und Luis Werber den Anfang. Gesteuert wurde das Boot von Teo Uschner. Auch sie konnten in ihrer Abteilung den Sieg erringen und sich mit der viertschnellsten Zeit des Rennens einen Finalplatz sichern.

Direkt nach den Vierern folgte der Doppelzweier der Mädchen vertreten durch Esther Überreiter und Salma Abdeljawad. Sie konnten sich bei der Landesmeisterschaft mit einem beeindruckenden Sieg direkt für den Bundeswettbewerb qualifizieren, obwohl die Landesmeisterschaft für Salma die erste Regatta war, an der sie teilgenommen hat und auch bei der Langstrecke konnten sie das Ergebnis mit einem Sieg in ihrer Abteilung und der gesamtschnellsten Zeit bestätigen.

Während sich die Regatta dem Ende zuneigte, wurden die Bedingungen auf dem Wasser rauer. Zunehmender Gegenwind und Wellengang erschwerten vor allem den Einerfahrern das Rudern, welche nun an den Start gingen. Den Anfang machte Louis Leon im Leichtgewichtsrennen. In seiner Abteilung erreichte er den fünften Platz und mit der 13.-schnellsten Zeit das C-Finale am Sonntag.

Danach mussten sich Tobias Below und Robin Müller den schwierigen Bedingungen stellen. Sie beide sind in der Normalgewichtsklasse gestartet, Tobias in der dritten und Robin in der vierten Abteilung. Für Tobias reichte die Leistung bei der Langstrecke nur für das C-Finale aus, in seiner Abteilung belegte er den letzten Platz. Robin konnte den zweiten Platz in der Abteilung erringen und mit der siebtschnellsten Zeit bei der Bundesregatta einen Platz im B-Finale sichern.

Nach dem langen Regattatag stand als letzter Programmpunkt die Siegerehrung auf dem Plan, bei der die erfolgreichen ersten und zweiten Plätze bei der Langstrecke geehrt werden sollten. Durch die zeitliche Verzögerung wurde diese aber nach den Ehrungen der Altersklasse 13/14 ersatzlos abgebrochen und lediglich in der Turnhalle landesintern für die jüngeren Sportler nachgeholt.

Durch die überwiegend guten und sehr guten Leistungen der Sportler konnte die Ruderjugend Sachsen-Anhalt den zweiten Platz in der Pokalwertung der Langstrecke erreichen, hinter der Ruderjugend auf Nordrhein-Westfalen.

Nach diesem ersten langen Wettkampftag folge am Samstag der allgemeine Sportwettbewerb (ASW), bei dem sich die Sportler in athletischen Wettkämpfen miteinander messen. Dafür wurden Riegen von zehn bis elf Sportlern gebildet und eine Früh- sowie eine Vormittagsgruppe festgelegt. Gemessen wurde sich in acht verschiedenen Disziplinen, unter anderem die Seilwanderung, der Dreierhopp oder auch der Medizinballstoß.

Gegen 14 Uhr beendete die zweite Gruppe ihren Durchlauf der einzelnen Stationen und die Ruderjugend Sachsen-Anhalt nutzte die freie Zeit bis zur Siegerehrung des Allgemeinen Sportwettbewerbes, um die Sieger der Altersklasse 12/13 angemessen zu ehren, mit Medaillenübergabe, Podest und Siegerbanner.

Bei der Siegerehrung des Allgemeinen Sportwettbewerbes konnte sich die Riege mit Esther Überreiter den ersten Platz sichern. Drei weitere Riegen konnten den zweiten Platz erringen, mit Johanna Busch, Oskar Koch und Pascal Trappe. Abschließend wurde noch die Pokalwertung für den ASW verkündet, bei welchem die Ruderjugend Sachsen-Anhalt auf dem fünften Platz landete. In der Gesamtwertung konnte der zweite Platz allerdings gehalten werden.

Den Abschluss des Bundeswettbewerbes 2024 machte die Bundesregatta am Sonntag über 1000m, nun allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Bei der Bundesregatta startet die Altersklasse 12/13 zuerst und den Abschluss bildet die Altersklasse 13/14.

Am Sonntagmorgen machte das Wetter dem Start der Regatta direkt einen Strich durch die Rechnung, der Beginn der Regatta musste wegen Blitz, Donner und starkem Regen von 8:00 Uhr auf 8:30 Uhr verschoben werden.

Mit dieser kleinen Verzögerung starteten auch schon die Rennen in der Altersklasse 12/13, allen voran die Einer. Robin Müller startete im B-Finale und verfehlte knapp die Medaillenränge mit 0,5 Sekunden auf den Zweitplatzierten und einer Sekunde auf den Erstplatzierten des Finals.

Ihm folgte im C-Finale Tobias Below, welcher ebenfalls den dritten Platz erruderte, mit zehn Sekunden auf das zweitplatzierte Boot.

Den Abschluss der Einer machte Louis Leon im Leichtgewichtseiner. Auch er startete im C-Finale und konnte sich mit dem zweiten Platz eine Medaille verdienen.

Nach den Einerrennen folgte der Mädchen Doppelzweier mit Esther Überreiter und Salma Abdeljawad im A-Finale, welches sie mit drei Sekunden Abstand zum zweitplatzierten Boot für sich entscheiden konnten und die Goldmedaille einfuhren.

In der Altersklasse 12/13 machte der Jungen Doppelvierer um Noah Wiezoreck, Oskar Koch, Pascal Trappe, Luis Werber und Steuermann Teo Uschner den Abschluss. Der Vierer fuhr ein starkes Rennen bis 200m vor dem Ziel und hatte den zweiten Platz inne, in Schlagdistanz zu Platz eins, als sie bei Ansetzen des Endspurtes einen Krebs zogen und trotz aller Bemühungen auf Platz sechs zurückfielen.

Im Anschluss ruderte die Altersklasse 13/14, begonnen mit dem Mädchen Doppelzweier von Johanna Busch und ihrer Partnerin aus Weißenfels, Leonie Schneller. Sie starteten im A-Finale und erreichten mit 0,4 Sekunden Rückstand auf Platz eins einen sehr knappen zweiten Platz.

Den Abschluss machte der gemischte Vierer um Karl Thielicke mit seiner Mannschaft aus Merseburg und Zschornewitz, welcher sich für das A-Finale qualifizierte und mit einer Sekunde Rückstand auf den vierten Platz fünf erreichte.

Im Anschluss an die Bundesregatta folgte noch die abschließende Verkündung der Pokalwertung. Dabei erreichte die Ruderjugend Sachsen-Anhalt den zweiten Platz hinter Nordrhein-Westfalen und in der Gesamtwertung konnte ebenfalls der zweite Platz hinter Nordrhein-Westfalen erreicht werden.

Den Abschluss des Wochenendes machte die Ankündigung des nächstjährigen Bundeswettbewerbs in München und die anschließende Heimreise in die verdienten Sommerferien.

Den offiziellen Bericht des DRVs inkl. der offiziellen Ergebnislisten gibt es hier: 55. Bundeswettbewerbes in Berlin (Link)

Text: Simon Rosanke

Fotos: Ruderjugend Sachsen-Anhalt, Florian Stein & Johannes Lippmann