Seit der Gründung errangen die Nelsonen mit ihren engagierten Ruderern viele Erfolge, -in den Anfangsjahren nur gegeneinander und mit der Gründung weiterer Vereine bei ersten Regatten, wie z. B. der erste Sieg gegen die Ruder-clubs „Neptun“ und „Trafalgar“ 1881 mit der Mannschaft der Herren Stümpel, ZaeperII, Parnicke und Schlagmann Paul Moewes, am Steuer Zaeper I. Bemerkenswert die Brüder Paul, Willi und Bruno Moewes, die insgesamt bei Regatten 41 Siege einfuhren, dazu Paul Moewes einen Sieg im Kanu.
Paul Moewes fuhr fast 25 Jahre Rennen für den Verein! Die erfolgreichste Zeit vor dem ersten Weltkrieg hatte Nelson von 1911-1914 mit je 10 Siegen. Dabei hervorzuheben sind die Skuller, Herren Krasemann, Carl Klappenbach und besonders Walter Futtig, der in nur fünf Jahren aktivem Training 28 Siege errang. 1911, als Junior begonnen, konnte er in 7 Regatten 6-mal siegen. Ähnlich auch 1912, wo man im „Wassersport“ schrieb, dass die „Brillanten Leistungen des Herrn Futtig die Aufmerksamkeit aller deutschen Ruderer erregte“. In dem Jahr stand Nelson an 8. Stelle in der Erfolgsliste aller deutschen Vereine.
Auf das gesellschaftliche Leben legte man in der Rudergesellschaft von 1874 Nelson besonderenWert. Das waren nicht nur die jährlichen Stiftungsfeste, An-, Abrudern und Siegesfeiern, Faschings- und Silvesterfeiern, Sommerfeste sowie die verschiedensten kulturellen Veranstaltungen, wobei zu vielen Anlässen die Familien und besonders auch die Kinder einbezogen wurden, sei es im Freizeitsport, zu Weihnachtsfeiern oder zum Kinderfasching.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde im Jahre 1919 mit 17 zum Training verpflichteten Ruderern und zum Anrudern am 18. Mai mit einer Flotte von 4 Achtern, 9 Vierern, 7 Zweiern und 4 Einern die Rudertätigkeit wieder voll aufgenommen. Der Verein sollte aber im Jahre 1920 auf eine harte Probe gestellt werden. Der Kapp-Putsch in Berlin pflanzte sich im Lande fort und gerade in Halle, dem mitteldeutschen Kernpunkt des revolutionären Umsturzes, tobte der Kampf besonders heftig. Beim Kampfe der bewaffneten Arbeiter gegen das benachbarte und vom Militär besetzte Stadtgut lag das Bootshaus direkt in der Kampfzone und wurde erheblich beschädigt.
Weil durch die Märzkämpfe 1920 durch zerstörtes Bootsmaterial es unmöglich war, die Aktiven des Vereins zu beschäftigen, wurde am 4. Mai 1920 durch „Schi-Buh-Huh“ eine Leichtathletikabteilung gegründet. In diese Sparte traten auch einige Leichtathleten mit dem mitteldeutschen Meister Hüttmann ein. Mit ihm wurde neben dem Bootshaus übrigens die erste Aschelaufbahn in Halle angelegt. Die Leichtathleten errangen im mitteldeutschen Raum in den ersten 4 Jahren ihres Bestehens 63 Siege. Von Bedeutung waren auch die Staffelläufe „Quer durch Halle“, wo Nelson einige Siege, -einmal beim Start von 3 Staffeln mit je 15 Teilnehmern, -3 Siege errangen.
Der Ruderbetrieb des Vereins hat sich wieder stabilisiertund die Mitglieder bereiten als gefestigte Gemeinschaft ihr 50 jähriges Gründungsjubiläum vor. Nach diesem erlebte die Rudergesellschaft ihren größten Aufschwung und sportliche Erfolge.
Allein 1924 bis 1926 konnten die Ruderer 50 Siege an ihre Fahne heften. Beginnend mit zwölf Siegen im Jubiläumsjahr, folgten 1925 achtzehn und 1926 zwanzig Siege.
Senior-Achter mit (von links): Jacob I, Loley, Kosowski, Lieder, Stm. Böhme, A. Knäusel, Brehmer, Nosske, Worch, Hoffmann. 20 Siege 1926, darunter der LGW-Vierer in Leipzig mit Thiele, Jacob II, Nosske, Jacob I und Stm. Brode. Gruppenaufnahme im Oktober 1924 im Bootshaus aus Anlass des 50jährigen Jubiläums der Rudergesellschaft von 1874.
Am 14. Februar 1936 verstarb Paul Moewes, der Gründerdes halleschen Rudersports und des ersten Vereins in Halle, dem Ruder-Klub von 1884 (Nelson), für den er in seiner langjährigen Ruderer Tätigkeit bis zum 41. Lebensjahr über 100 Rennen gefahren ist. Die festen Fundamente, auf die er den „Nelson“ gestellt hat, sind Sportgeist, Freundschaft und Kameradschaft und dazu Traditionsbewusst sein. Den Trauerzug in Rastenberg (Thüringen) begleiteten über 50 Nelsonen.
Der zweite Weltkrieg brachte dann die bisher größten Einschnitte und Verluste für den halleschen Rudersport. Es wurden kaum noch Regatten ausgetragen. 1941 übrigens die erste auf dem Kanal in Halle, die vorwiegend von Jugendruderern bestritten wurden, weil die Aktiven fast ausnahmslos als Soldaten eingezogen wurden.
Den härtesten Schlag seiner Vereinsgeschichte erlitt Nelson, als nach einem Bombentreffer auf Halle am 31. März 1945 dann Mitte April von einer deutschen Einheit, -von einem Wehrmachtsoffizier, der verblendete Hitlerjungen befehligte,-mit Leuchtspurmunition und Panzerfäusten das Bootshaus zerschossen, die Boote und das gesamte Inventar zerstört wurde. Die Rudergesellschaft von 1874 (Nelson) brachte die Reste ihrer Boote in das vom Krieg nicht beschädigte Bootshaus des Halleschen Rudervereins Böllberg von 1884, wo sich die Ruderer neu formieren wollten.