Im Oktober 2017 reifte bei uns der Entschluss, zur Masters WM nach Sarasota (Florida) zu fahren. Ziel war dort einen Achter und ein anderes Boot, vorzugsweise einen Vierer ohne oder einen Vierer mit zu fahren. Eine Mannschaft, die gewillt ist, auch die Kosten für so ein Unternehmen zu tragen, war bald gefunden. Je zeitiger man mit der Planung fertig ist, umso weniger Kosten verursacht so ein Vorhaben. Dementsprechend haben wir uns schon im Dezember 2017 um ein Hotel bemüht, welches 10 min Fußweg von der Strecke entfernt lag.
Überall versuchten wir Geld zu sparen. So meldeten wir zum 1. Meldeschluss, wo der Rollsitz nur 31,00 $ statt 36,00 $ kostete. Dazu kommen 36,00 $ für die Bootsmiete pro Rollsitz und Rennen, sowie für einmal Training. Außerdem war nicht bekannt, welcher Bootshersteller die Boote zur Verfügung stellt. So bemühten wir uns um Filippi Boote. Das hat auch mit Hilfe von Mark Krömer geklappt, dem wir auf diesem Wege noch einmal herzlich Danken.
Zur Vorbereitung gehörten die Trainingswochenenden im Achter und im Vierer. Grundlagen hatte jeder zu Hause zu legen, die Technik wurde an den Wochenenden aufeinander abgestimmt. Was klimatisch tatsächlich erwartet, war uns nicht wirklich bewusst.
In Sarasota erwarteten uns dann durchschnittlich 30/32° C, Luftfeuchte von über 90 %, starker Schiebe- oder Seitenwind erschwerten die Bedingungen. Nicht zu vergessen die Zeitverschiebung, auf die wir uns aber durch eine zeitigere Anreise einstellen konnten.
Als Rennen waren 4 Achter fix gesetzt. Wir wollten die Achter in den Altersklassen A-D fahren. Darüber hinaus konnte jeder über weitere Bootsklasse entscheiden.
Es waren ca. 2000 Teilnehmer, davon ca. 1300 Aktive aus den USA, in 445 Rennen.
Die jeweils zwei Läufe im B- bis D-Achter wurden von den deutschen Booten gewonnen. Im A- Achter wurde nur ein Lauf mit 8 Booten gefahren, das durch den Achter mit hallescher Beteiligung gewonnen wurde. Sozusagen ein richtiges Finale. Im Achter mit hallescher Beteiligung saßen vom Bug an: Renato Chavez Tores (Kettwig RG), Daniel Creutzburg (RG Grünau), Michael Schlüter( HRV), Torsten Zobjack (Pirnaer RV), Stefan Schaaf (Pirnaner RV), Thoralf Peters (Mastersruderclub Berlin), Frank Klawonn (Mastersruderclub Berlin), Ulf Sauerbrey (HRV) und Steuermann Holger Geisler (ArVL Leipzig).
Im Vierer ohne konnten wir nur den MM D 4- gewinnen. In der gleichen Besatzung wie D (Schlüter, Peters, Klawonn, Sauerbrey) belegten wir im C Bereich den 2. Platz. Auch hier, wie im Achter, belegte das 2. Deutsche Boot von Rotation Berlin zwei Mal den 1. Platz im jeweils anderen Lauf.
Aus der Achterbesatzung belegten Zobjack/Schaaf im B 2x den 1. Platz, sowie KLawonn/Peters im D 2-. Stefan Schaaf gewann dann noch den A 1x. Somit waren die drei Sportler Schaaf, Klawonn und Peters die erfolgreichsten Sportler der WM mit jeweils 6 Siegen. Der A Achter ist immer das letzte Rennen bei einer Masters WM. Wir als Durchschnittsalter D Mannschaft wollten unsere Rennen so fahren, wie die anderen drei Achter Rennen vorher. Und dann… mal sehen wo wir im Feld landen. Es waren 3 College Mannschaften mit Durchschnittsalter A und der Achter von Dynamo Moskau am Start. Dass es dann so gut gelaufen ist, hat uns selbst überrascht und uns natürlich sehr gefreut. Das die ganze Regatta so gut gelaufen ist, hätte ich mir nie träumen lassen.
RK Ulf Sauerbrey